Ligurien: Vorreiter im ökologischen Landbau

16.6.2013 admin LIGURIEN bereisen

– so titelte ganz zurecht schon vor 3 Jahren das Reisemagazin MERIAN online, „wenngleich aufgrund der geografischen Gegebenheiten nur ein kleiner Teil der Region landwirtschaftlich nutzbar ist“. Wie auch beim weltbesten Olivenöl, dem italienischen EXTRA VERGINE, wo der ligurische Anteil ebenfalls relativ gering ist (weit unter 5%), aber dafür die absolute Qualitätsspitze mit entsprechenden Literpreisen von runden 16 € (für die Taggiasca) hält. In den schwer zu bewirtschaftenden Steillagen des ligurischen Hinterlands, die den üblichen Breitbandeinsatz maschineller und chemischer Hilfsmittel praktisch verunmöglichen, ist aus der Not klassischer Unprofitabilität die Tugend naturnahen und -gemessen am mechanischen und physischen Arbeitsaufwand- öko-idealistischen Landbaus erstanden. Nicht unisono und nicht ohne Widersprüche, aber deutlich.
In dieser Reihe stehen wir mit unsrem Posto TMM ebenfalls, wie alle anderen auf eigene Weise, mit eigenen Schwerpunkten und eigenen Zuspitzungen. So haben wir eine ausgeprägte Abneigung gegen den Einsatz von Motorkraft auf der Campagna (vgl. hierzu liguria-direkt.de), wenn es keinen zwingenden Grund dafür gibt. Wir freuen uns bspw. volle Kanne, dass weder auf unsrem Zeltgrund noch in unsren Mulchen ein Tropfen Ölrückstand von irgendeiner Motorsense zu finden ist, weil wir hier praktisch alles manuell schneiden (Brennholz wird freilich gesägt, nicht geschnitten). Wir verwenden auch keinen chemischen Dünger oder Pflanzenschutz – noch nicht einmal Schwefel für den Wein oder diese angeblich abbaubaren Kunstkeulen gegen Mücken und „Unkraut“ im Olivenhain. Im Zweifelsfall wechseln wir lieber die Frucht.
Der Wein ist auf unsrer schon montanen Höhenlage das größte Sorgenkind in dieser Hinsicht, denn ohne Schwefel- und Kupfergaben scheint er nicht recht funktionieren zu wollen. Im schwierigen 2013 bekommt er jetzt noch eine Chance mit NIEM – und das ist nun wirklich spannend und macht Laune. NIEM meint hauptsächlich den Samen des gleichnamigen südasiatischen Baums. In der hier relevanten Presskuchenform wird er in den Boden eingearbeitet und von den Pflanzenwurzeln dankbar aufgenommen, als Niemölbrühe verspritzen wir ihn auch gelegentlich. Ein weiteres Niemprodukt verwenden wir außerdem zur Mehltau-Abwehr. Da wir schon mit der indischen Waschnuss beste Erfahrungen gemacht haben, besteht zumindest die Hoffnung, dass die mickernden Weinstöcke hier oben doch noch therapiert werden könnten. In den nächsten Newsletters wird darüber berichtet.


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