Genova: Unwetter, Schlamm, Tote, blutige Gipfeltage

10.11.2014 admin ITALIEN-Hintergrundinfo

Wie die letztverbliebene linke Tageszeitung Italiens „il manifesto“ am 7.11.2014
berichtete, sind die polizeistaatlichen Terrortaten der Berlusconi-Ära während der
blutigen G8-Gipfeltage in Genova 2001 noch immer nicht ausprozessiert. Jetzt hat der
Generalstaatsanwalt am Kassationsgericht Enrico Delahaye ein Wiederaufnahmeverfahren
zum 2007 wegen des brutalen Überfalls auf die Diaz-Schule beendeten Prozesses gegen
den genuesischen Polizeipräsidenten, dessen Vorgesetzten und den Führer der
italienischen Antiterrordivision von Genova (alle „damalig“) angestrengt. Die Höheren
wurden seinerzeit freigesprochen, Ersterer erhielt eine 32monatige Haftstrafe und
anschließend großzügige Pension.
Dieser Francesco Colucci hat offenkundig falsche Aussagen gemacht, um die
Verantwortlichkeit mehrerer Höhergestellter für das politisch gewollte Gemetzel von
Genova zu vertuschen. Delahaye spricht in diesem Zusammenhang unverblümt von
„nationaler Schande“, „Folter wie in Ländern Südamerikas“ und einer absurden
Prozessführung, wie wenn „Auftraggeber und Killer gänzlich separat beurteilt“ würden.
Colucci sei gegenüber „20 maßgeblichen Figuren, die mit einer schönen
Repressionsaktion der Polizeiarbeit Glanz verleihen wollten, völlig machtlos“ gewesen.
Armes Ligurien, armes Genua – und dennoch: Un Mondo Diverso é possibile!
–> Dazu passend: Filmabend am 9.12. im Aschaffenburger „Bambel“, mit Dokus aus Italien!


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