UN-Resolution zu Bauernrechten verabschiedet

1.12.2018 admin La Via Campesina

Am 19.Nov. meldet La Via Campesina endlich den schönen Erfolg eines langen und zähen Werkelns [hier in eig. Übers.]: Der Dritte Ausschuss (für Soziales, Humanitäres und Kulturelles) der UN-Generalversammlung hat die UN-Erklärung zu den Rechten von Bauern und anderen in ländlichen Gebieten arbeitenden Menschen gebilligt; die Entschließung wurde als Resolution Nr. A/C.3/73/L.30 mit 119 gegen 7 Stimmen bei 49 Enthaltungen angenommen.
[…] Die UN-Erklärung zielt darauf ab, die Rechte ländlicher Bevölkerungen, darunter Bauern, Fischer, Nomaden, Landarbeiter und indigene Völker, besser zu schützen sowie ihre Lebensbedingungen zu verbessern, Ernährungssouveränität zu stärken, den Klimawandel zu bekämpfen und die Biodiversität zu erhalten. Die Billigung der UN-Deklaration ist auch ein wichtiger Beitrag zu Bemühungen der internationalen Gemeinschaft, Familien- und kleinbäuerliche Landwirtschaft zu fördern.
Bolivien, Schirmherrin des Prozesses, betonte die Wichtigkeit der UN-Resolution für die Verwirklichung elastischerer, nachhaltigerer und integrativerer Gesellschaften: „Wir glauben, dass dies ein wichtiger Schritt in Richtung einer Politik öffentlicher Anerkennung nicht nur der Rechte und Bedürfnisse der Bauern, sondern auch ihrer Beiträge zu Wohlergehen und Lebensqualität der Gesellschaften ist, die sie durch ihre tägliche Arbeit leisten. Wir sind sicher, dass dieses Instrument eine zentrale Rolle bei den Menschenrechten sowie bei der Beseitigung von Hunger und Armut spielen wird, gemäß der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und der UN-Dekade für Familien- und kleinbäuerlichen Agrarbetrieb, ohne jemanden zurückzulassen.“
Seit seiner Annahme durch den UN-Menschenrechtsrat in Genf im September konzentrierten sich La Via Campesina und Verbündete darauf, sicherzustellen dass diese UN-Deklaration auch von der UN-Generalversammlung verabschiedet wird. LVC-Delegierte, die seitdem in New York anwesend waren, äußerten sich zufrieden mit den Abstimmungsergebnissen.
„In diesem historischen Moment, in dem Finanzkapital und Kapitalgesellschaften ihre Offensive vertiefen, um auf Kosten unseres Lebens Nahrungsmittel zu monopolisieren und Land und Naturalgüter zu konzentrieren, ist die Annahme der Erklärung der bäuerlichen Rechte im Dritten Komitee der UN-Generalversammlung ein strategischer Sieg nicht nur für die Bauern, sondern auch für die Völker der Welt als Ganzes.“
[…] Die Zustimmung des Ausschusses zur UN-Erklärung war von manchen Debatten geprägt, profitierte jedoch von konsequenter Unterstützung aus den Regionen Afrikas, Asiens und Lateinamerikas. Einige negative Reaktionen kamen aus Europa und anderen Regionen, wobei die US-Delegation den Text wie bisher ablehnte, aus Besorgnis über eine Erweiterung der bestehende Rechten, die die Menschenrechte der Bauern gegenüber anderen Gruppen besonders herauszustellt und zudem kollektive Rechte inhaltlich festschreibt. Die europäischen Länder waren in ihrer Antwort gespalten.


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