¡Globalize struggle, globalize hope! Aus gegebenem Anlass frisch übersetzt:

6.8.2019 admin La Via Campesina

La Via Campesina, die internationale Bauernbewegung, die 200 Millionen Mitglieder in Hunderten von sozialen Bewegungen Afrikas, Asiens, Europas und der beiden Amerikas zusammenbringt, prangert weltweit das BARINAS-MASSAKER vom 27.Juli 2019 an. 6 Aktive unserer Bewegung in der Bolivarischen Republik Venezuela, einschließlich einer schwangeren Genossin, wurden von mutmaßlich mit rechten Grundbesitzern verbandelten Söldnern brutal ermordet. Der hybride Krieg gegen die Bolivarische Revolution muss sofort enden und das Recht des venezolanischen Volkes, in Frieden zu leben, respektiert werden.
Wir fügen unsere Stimme jenen der Frente Nacional Campesino Ezequiel Zamora (FNCEZ), der Corriente Revolucionaria Bolívar y Zamora (CRBZ) und der Brigadas de Defensa Popular Hugo Chávez (BDP) hinzu und bestehen auf einer raschen und wirksamen Untersuchung, die die Fakten klärt sowie die materiell als auch die intellektuell Schuldigen für das hinterhältige Verbrechen feststellt. In diesen Momenten der Trauer und des Widerstands drücken wir unsere uneingeschränkte Solidarität mit den großartigen Menschen Venezuelas und ihren im Kampf befindlichen Volksorganisationen aus.
José Geraldo Rojas, Manuel J. Cordero Benítez, Alexi Ontiveros Mora, Eudes Rojas Peña, Kebin Navas Rodríguez, Milaidis Navas González
„Ehre und Ruhm unseren gefallenen Brüdern und Schwestern. Sie werden für immer in unserem Herzen und in unseren Köpfen anwesend sein, in jeder Schlacht und in jedem Prozess des Kampfes!“ – CRBZ / Und nochwas Aktuelles zur
UN-Dekade der Familienfarm; Bauern äußern ihre Hoffnungen und Sorgen
Im Dezember 2017 erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen 2019-2028 zur „Decade of Family Farming“ und beauftragte die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und den Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD) mit deren Umsetzung. In der Resolution der Generalversammlung wurden auch Regierungen, internationale Organisationen und Organisationen der Zivilgesellschaft aufgefordert, zur Umsetzung des Jahrzehnts beizutragen.
Die für die Dekade angekündigten Ziele basieren auf einem globalen Aktionsplan mit 7 Säulen:
Säule 1 – Entwicklung eines förderlichen politischen Umfelds zur Stärkung der Familienlandwirtschaft.
Säule 2, transversal – Unterstützen Sie die Jugend und sorgen Sie für die generationsübergreifende Nachhaltigkeit der Familienbetriebe.
Säule 3, transversal – Förderung der Gleichstellung der Geschlechter in der Familienfarm und der Führungsrolle der Landfrauen.
Säule 4 – Stärkung der Organisationen und Kapazitäten von Familienlandwirten, um Wissen zu generieren, Landwirte zu vertreten und integrative Dienstleistungen im Kontinuum von Stadt und Land zu erbringen.
Säule 5 – Verbesserung der Widerstandsfähigkeit und des Wohlergehens von Familienbauern, ländlichen Haushalten und Gemeinden in Bezug auf sozioökonomische Eingliederung.
Säule 6 – Förderung der Nachhaltigkeit der familiären Landwirtschaft für klimaresistente Lebensmittelsysteme.
Säule 7 – Stärkung der Mehrdimensionalität der Familienlandwirtschaft, um soziale Innovationen zu fördern, die zur territorialen Nachhaltigkeit und zu Nahrungsmittelsystemen beitragen, die biologische Vielfalt, Umwelt und Kultur schützen.
Die Dekade wurde am 29.Mai 2019 in der FAO-Zentrale in Rom offiziell eröffnet. Im Vorfeld fanden Sitzungen zum Austausch und zur Erörterung der Prioritäten für die Umsetzung des globalen Aktionsplans statt, an denen wichtige Akteure, darunter das Internationale Planungskomitee für Ernährungssouveränität und La Via Campesina, teilnahmen.
La Via Campesina nahm mit einer starken Delegation von Repräsentanten aus verschiedenen Weltregionen, landwirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern und Kampfbereichen für Agrarökologie und Ernährungssouveränität aktiv an den Dialogen teil und formulierte Erwartungen, Hoffnungen und Bedenken in Bezug auf diese Dekade. Wird sie einfach wieder eine weitere Absichtserklärung sein, die andere unwirksame Instrumente ergänzt? Wie ist Familienlandwirtschaft definiert? Welche Rolle spielen die Regierungen? Und wo ist der Ort für bäuerliche Agrarökologie? Die Antworten auf diese Fragen werden für den Erfolg der Dekade entscheidend sein.
Elizabeth Mpofu mit einer Rede vor den Regierungsvertretern
Elizabeth Mpofu, Generalkoordinatorin von La Via Campesina, hielt zu Beginn der Dekade vor den Regierungsvertretern folgende Ansprache:
„Während wir hier sitzen, bedrohen uns Klimawandel und Agrarindustrie. Hunger nimmt weltweit zu und jeden Tag begehen Bauern Selbstmord. Wir müssen handeln. Es ist Zeit, Lösungen umzusetzen. Wir, die Bauern, haben diese Lösungen und erklären sie seit vielen Jahrhunderten. Die Lösung besteht darin, die Bauernfamilienfarm auf der Grundlage von Agrarökologie und Ernährungssouveränität zu fördern, einschließlich der kleinen Lebensmittelproduzenten.
Lassen Sie uns aus dieser Dekade eine Gelegenheit für die Umsetzung der kürzlich verabschiedeten Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte von Bauern und anderen Menschen machen, die in ländlichen Gebieten arbeiten. Wir müssen das, was auf dem Papier steht, in öffentliche Richtlinien umsetzen. Wir produzieren 80% der Welternährung. Wir brauchen eine Politik, die auf allen Ebenen kohärent ist. Ich möchte Sie daher nicht nur hier in Rom, sondern auch auf nationaler und regionaler Ebene zum Dialog mit den Bauern einladen.
Wir alle wissen, dass es ohne uns kein Jahrzehnt der Familienfarm geben kann. Es sind keine Lösungen und keine Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Ich fordere Sie auf, Verantwortung zu übernehmen, konkrete Maßnahmen zu ergreifen und Anstrengungen und Ressourcen für den Erfolg dieser Dekade bereitzustellen. Dieses Jahrzehnt wird nur erfolgreich sein, wenn die Stimmen der Bauern gehört werden. Dies ist nur mit tiefgreifenden strukturellen Veränderungen möglich, einschließlich eines Übergangs zur Agrarökologie und einer echten Agrarreform, bei der die Territorien verteidigt, geschützt und unter der Kontrolle der Bauern gehalten werden.“
Familienbetriebe haben einen Vor- und Nachnamen
Viele der Diskussionen während des Starts hatten damit zu tun, wie Familienbetriebe definiert sind. Es ist nicht nur eine Frage der Semantik. Interpretationen, die privaten Interessen gehorchen, machen das Konzept ebenso nutzlos wie die Ziele der Dekade; außerdem verschärfen sie die Nahrungsmittelkrise und die Armut weiter.
Pancha Rodriguez, Mitglied der Nationalen Vereinigung der Frauen des ländlichen Raums und indigener Völker Chiles und Delegierte von La Via Campesina gab zu Beginn der Dekade folgende Erklärung ab:
„Für uns bringt die Dekade einige Herausforderungen mit sich. Erstens die Definition von Familienbetrieben. Familienbetriebe haben für uns einen Vor- und Nachnamen; wir sprechen von bäuerlicher Landwirtschaft; Wir sprechen von Landwirtschaft, die von indigenen Völkern entwickelt wurde. Wir beziehen uns auf eine Landwirtschaft, die die Völker ernährt. Es geht nicht um Landwirtschaft, die von Familien betrieben wird, die eine registrierte Handelsmarke besitzen und Teil der Exportketten des Agrarbusiness‘ sind, die uns mit irreführender Rhetorik das Recht auf unsere Samen, unsere Produktions- und Konsumweisen entziehen. Die Unterstütztung dieser Dekade der Familienfarm ist tief verbunden mit dem Kampf für Bauernrechte und Ernährungssouveränitat in unseren Ländern, Regionen, Erdteilen sowie weltweit. Es ist der einzige Weg zur Sicherung eines guten und gesunden Leben für alle Völker.
Landwirtschaft heißt mehr als nur eine tägliche Tätigkeit. Sie transportiert Werte, eine Kultur, die Liebe zu unserer Erde und unserem Leben empfindet und, noch wichtiger, stolz macht auf unser Tun. Heute werden wir von transnationalen Konzernen bedroht, die Mittel des Zugriffs auf unsere Ernährungssysteme gefunden haben. Da sind wir aktiv geworden und proklamieren Ernährungssouveränität als Völkerrecht. Dahingehend haben wir auch sehr starke, klare und genaue Vorschläge gemacht, so dass die Menschen verstehen, dass heute nicht nur die kleinen Bauern zu verschwinden drohen, sondern ganze Völker Gefahr laufen, einem Leben in Sklaverei unterworfen zu werden, indem man sie in den riesigen Markt billiger Arbeitskraft zwingt. Wir beziehen uns auf die Bauernrechte, gesunde Ernährung zu gewährleisten, unser Land lebendig und vielfältig zu erhalten und die Erde, Quelle allen Wohlstands, zu schützen. Wir wollen zuoberst Leben beschützen. Und Essen ist Leben, solange es in den Formen traditioneller Agrikultur hergestellt wird, wie sie seit Jahrtausenden von indigenen Völkern praktiziert werden. Darum ist ‚Family Farming‘ für uns kleinbäuerliche und indigene Landwirtschaft; von Familien betrieben, sicherlich, aber in Verbindung zur Community und mit den Arbeitenden vereinigt beim Bau der Zukunft.“
Family Farming, das wie gesagt ein kleinbäuerliches und indigenes ist, wird erhalten durch Räume friedlichen ländlichen Organisierens, um Biodiversität, unser Klima, unsere Menschenrechte sowie ländliches Wissen und Leben zu bewahren. Diese Regulationsform erfordert öffentliche Politiken, die den Zugang zu Bildung, Gesundheit, Arbeitsmitteln, lokalen Märkten und Vertrieben garantieren. Das muss einhergehen mit anständigen Löhnen, von denen die Arbeitenden kaufen können, was sie brauchen. Bis zum heutigen Tag jedoch zahlt das Agrarbusiness Hungerlöhne, verweigert gesundheitliche und soziale Sicherung, vergiftet Wasser und Luft mit toxischen Produkten und praktiziert einen Typ Landwirtschaft, der Natur in Müll verwandelt. Diese 2 Formen agrikultureller Produktion können nicht unter derselben Definition gemeinsam eingereiht werden und ein Aktionsplan kann nicht beiden zugleich dienen. Click HERE for further reading!


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