LIGURI INFO Nr.7

5.12.2013 admin Newsletter & Technix

LIGURI INFO – Newsletter tra Monti e Mare
quartalsweise, Nummer 7, August 2012,
Posto TMM -Vignai -Baiardo -Liguria -Italia
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Der August steht hier im Posto natürlich im Zeichen der ubiquitären Siebenschläfer, aber dann auch der italienischen Krise: alles hofft hier auf einen wenigstens noch etwas einträglichen Ferragosto. Er steht allerdings auch unverrückbar wie das Monte-Ceppo-Massiv im Zeichen montaner Schönheit mit Blick aufs Meer und im Zeichen neuer Ideen und Touren, diesmal z.B. Extra-Touren im Women-Only-Modus oder als seniorentauglicherer Slow-Foot-Way, mal ganz abgesehen von den ständig produzierten Leckereien wie etwa Getrockneten Tomaten… Damit sind die 3 Themen des vorliegenden Newsletters bereits angerissen.
Dieser ist wie immer aktuellen Meldungen, Ergänzungen, Interessantigkeiten oder Hintergründen exklusiv für die Eingeschriebenen (samt Sonder-Dings) gewidmet. Online verfügbar wird dieser Content -wenn überhaupt- sicher erst mit gehöriger Verspätung. Was wir sonst alles so machen und anbieten und warum und wie das funktioniert oder zu verstehen ist, geht im Allgemeinen aus der Website selbst hervor, soviel noch zur Orientierung für neu in die Newsletter-Gemeinde Gekommene. Der Sternchen-Link, im Prinzip zum Tauschen auf Gegenseitigkeit gedacht, verweist diesmal auf unsere aktuellen Erzeugnisse aus der ligurischen Naturwerkstätte (von Z wie Zitronen-Haut-u.Haarseife bis A wie Aprisusen-Konfitüre) im Posto Tra Monti e Mare.
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Das Geheimnis der Schönheit Liguriens liegt irgendwo im Dazwischen von Bergen und Meer
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und hat demnach mindestens 2 Enden, von denen her es erfahrbar wäre. Üblicherweise kommt man ja eher von der sowieso schon umwerfenden Küstenlinie und entdeckt bloß so nach und nach, was für ein schmuckes Hinterland sich nur wenige Kilometer nördlich noch verbirgt. Jenseits dieser kollinen Zone, wo auch Öl und Wein noch prächtig gedeihen, fängt (nach der offiziellen Vegetationsstufeneinteilung ab 700m Höhe) die montane Zone an, wohin manch‘ Reisende/r sich schon gar nicht mehr hinverirrt. Wer z.B. in Nizza auf dem Flughafen ankommt, könnte das auf atemberaubende Weise geradezu sinnlich erradeln, etwa über Sospel ins italienische Roia-Tal und weiter ostwärts über Isolabona nach Baiardo. Dahinter kommt dann schon der dunkle tiefe „Bosco Nero“, wo es auch zum Monte Ceppo hochgeht und wo die finsteren Waldlinge von Vignai ihr uriges Dasein fristen und sich die Sonne auf die letzten Terrassen scheinen lassen. Am Monte Ceppo wird es dann schon subalpin und wie durch ein Wunder steht frau plötzlich mitten im Almengebiet – solchen Alm-Öhis wie uns geht da natürlich das Herz auf. Deshalb nähern wir uns heute mal von Norden her dem Posto Tra Monti e Mare.
Eine Etage oberhalb der alten Handelsroute in Nordwestrichtung von der Küste via Ceriana, Baiardo, Pigna ins französische Saorge verläuft nämlich fast parallel der ebenso geschichtsträchtige alte Hirtenweg vom Meer ins Französische rüber, allerdings klar weitläufiger vom Impero-Tal her über (in etwa) den heutigen Tenda-Pass. Im Herzen dieser VIA MARENCA und ziemlich genau einen sehr langen Tagesmarsch nördlich von uns liegt bereits Brigasker Land, das sich unabhängig von modernen Staatsgrenzen als transhumant-seminomadische Pastoralistenzone rund um den Saccarello konstituiert hat. Es gibt eine eigene Sprache und insofern kann man tatsächlich vom letzten im alten Europa noch existierenden Nomadenvolk reden, auch wenn die Zugbewegungen nicht mehr von Allen dort mitvollzogen werden und die gegebenfalls selbstverständlich von Motorkraft unterstützt sind. 3 Clans sind noch mit ihren typischen Brigaskerschafen unterwegs, die den berühmten Tomé und den ultrascharfen Bruzzo liefern. Kuhherden bebimmeln insbesondere die Almen der Briga Alta und auch Gemsen und Wölfe bevölkern die Region und zeigen an, dass die Balance hier noch einigermaßen in Ordnung ist. Zudem hat sich eine ganz besondere „weiße Küche“ dort entwickelt, die auf hirtenkompatibel schnell und einfach verfüg- und zubereitbaren Gemüse- und Milchprodukten basiert.
Vom französischen LaBrigue aus kommend (einer Station der Tendabahn von Cuneo nach Nizza/Ventimiglia) bildet die Via Marenca auch immer noch den schönsten Wegweiser zu unserem Posto, sogar in der ursprünglichen Lauf- und Blickrichtung, denn die ging natürlich von oben herab zum Meer. In Vignai, schön an die Schulter des Monte Ceppo gekuschelt, ist das noch deutlich mit den Augen nachvollziehbar, wenn frau nach paar Tagen Trekking aus dem Norden zurückkommt und entspannt von unserem Kräuterbad auf der Waldterrasse aus runter ins Tal und aufs Meer blickt.
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Und die ganzen Krisen dabei vergessen? Das geht hier in Italien ja gar nicht,
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denn rund die Hälfte der Leute ist ernstlich dadurch geschädigt, sei es durch Arbeitsplatzverlust oder Lohnkürzung, durch Einnahmeneinbrüche bei den vielen Kleinselbständigen, durch Sparmaßnahmen im Sozial- und Bildungsbereich oder bestimmte Schnitte bei Rentenleistungen. […dieser Artikel ist als Single ausgekoppelt und weiter oben oder in der Rubrik „ITALIEN-Hintergründe“ nachlesbar…]
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Der Königsweg aus allen Krisen führt jedoch unausweichlich allzeit über Vignai,
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wo wir uns ständig mit neuen Herausforderungen konfrontiert sehen. So bleibt der Adrenalinpegel hoch und begünstigt das Entstehen immer weiterer Ideen, von denen dann einige mit der Zeit auch zum realen Angebot reifen. Für nächstes Jahr stehen z.B. schon 2 neue Wanderformate fest, nämlich ein „Women-Only-Modus“ sowie ein „Slow-Foot-Modus“, wobei letzterer seniorenfreundlich reduzierte Etappenlängen und tägliche Logis mit Dach über’m Kopf bezeichnet. Beides wird im Winter ausführlicher auf der Website beschrieben. Für diese und alle anderen Touren (und auch Workshops) wird dann zudem ein übersichtlicher Planungskalender vorgestellt.
Auch die Liste unserer ess- oder trinkbaren Naturprodukte wird immer reichhaltiger und raffinierter, z.B. gibt es neben den bekannten Knüllern wie Feigenkonfitüre, Taggiasca-Olivenöl oder Estragonessig 2012 auch Aprikosen-Susinen-Konfitüre, getrocknete Tomaten oder verschiedenste Fruchtsäfte aus eigener Herstellung. Außerdem importieren wir gewünschtenfalls so Leckerlis wie den 1000-Blüten-Honig vom Fulvio, den Dolcetto vom Livio oder Cicins Pesto, Olivenpaste, Walnusscreme… Apropos Creme: Auch das ist eine NEU-ENTWICKLUNG unserer Saponeria, auf Thymianbasis zur Hautpflege. Und die Kräuterdestille kocht auch im Oktober weiter, mit Wildkarotte und Fenchel, allerdings an unsrem Wohnsitz im Kahlgrund, wo gegen Ende des Monats vielleicht mal wieder ein Erntedank-Hoffeuer veranstaltet wird, zu dem uns alle besuchen können, denen die knapp 1000 km zum alljährlichen Festa di Staffele Holza zuviel sind.
Neu ist auch unser Gesundheitsbad, das in der Art eines von unten befeuerten Worschtkessels auf der obersten Terrasse im Waldwinkel zum kräuterbestärkten Entspannen oder Erfrischen mit meditativem Meerblick einlädt. Alt hingegen ist die Einsicht, dass wir arme Leut‘ halt immer und immer schufte‘ müsse‘ – und wenn mer in de‘ Himmel komme‘, müsse mer donnere helf‘. Wer noch im August errät und mailt, welchem Stück diese alte Weisheit entlehnt ist, hat ein solches Gesundheitsbad bei uns auf dem Posto gewonnen.
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ABSPANN:
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[…hier folgen diverse Unterpunkte, die natürlich nur bis Herbst 2012 aktuell waren. Um jedoch einen allgemeinen Eindruck zu ermöglichen, bleiben sie im Folgenden mal stehen…]
WANDER- UND WORKSHOP-TERMINE, demnächst anliegend:
Kunst-orientiertes Mehrtagetrekking vom 19.-23.8. (mit Apricale, Bussana Vecchia, Badalucco, Valloria) // 2-Tage-Abhol-oder Hinbring-Tour am 24.9. für Fußgänger/innen auf dem alten Handelsweg von bzw. nach Saorge (im frz. Roya-Tal, wo auch die legendäre Tenda-Bahn hält) über den Passo Muratone, also Rucksackgewicht auf 2 x 5 Stunden (reine Gehzeit) persönliche Tragbarkeit einstellen! // Garibaldini!-Trek, ab 28.8. 6 Tage auf den Spuren der Partisanen // die Erberia- und Saponeria-Workshops in saisonaler Abstimmung (Salbeiseife, Schafgarbenseife, Lavendel, Rosmarin) tageweise noch bis 24.9. sowie // 27.-28.10 noch ein Bierbrau-Seminar // im November vielleicht ein „Schweigen und Schaffen“-Seminar rund ums Olivenholz;
SONDER-DINGS, exklusiv für unsere Newsletter-Gemeinde:
Bis zum 1.September 2012 sind noch 2 einmalige Extra-Touren ab 4.9. respektive 11.9. im Angebot: a) Eine Beta-Version des VIA MARENCA-Trails auf der erwähnten alten Hirtenroute durch’s Land der „cucina bianca“ (5 Tage) oder b) Ein 3-tägiger Probelauf auf der Viozene-Vignai-Verbindung vom Endpunkt der GTA (große Alpentraverse) über unser Posto (und weiter ans Meer). Jeweils zum Oikos- statt Outdoor-Tarif, also zu 60%… Und da wir bei Livio im benachbarten Piemont vorbeifahrend wieder unseren Hausmarken-Dolcetto eingeholt und frisch verkorkt haben, also wenigstens in Sachen Wein aus dem Vollen schöpfen können, bieten wir den 2011er (jetzt schon lecker, aber eigtl. noch 1 Jahr zum Lagern) für 4 € pro 0,7-Flasche zum Import an, bei 6 Flaschen eine gratis on top. Ein paar einzelne 2009er-Flaschen zum Gleich-Trinken haben wir für 3,50 € auch noch auf Lager. Gilt nur bei Bestellungen bis 20.9. und wird (mit allen anderen gewünschten italienischen Leckereien) Ende September nach Kaltland mitgebracht.
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LITERATUREMPFEHLUNG:
Mathew D.Rose, Korrupt?, München 2011 – Der in Berlin lebende graduierte Historiker und investigative Journalist erklärt bestens recherchiert, analytisch fundiert und spannend lesbar, „wie unsere Politiker und Parteien sich bereichern – und uns verkaufen“.
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