Film zu „La Via Campesina“ / LVC solidarisch in Venezuela

3.2.2020 admin La Via Campesina

„Globalize Hope“ heißt der neue Film über die Geschichte von La Via Campesina,
er hat 73 Min. Laufzeit und ist über den Link am Ende des ersten Artikels abrufbar. Hier die Übersetzung der englischsprachigen Original-Synopsis:
>>La Via Campesina ist eine internationale Bewegung, die Millionen von Bauern, Landlosen, indigenen Völkern und Migranten aus der ganzen Welt zusammenbringt – darunter Frauen, Männer, Jugendliche und diverse Identitäten. Die Bewegung bringt sie unter dem Banner einer umfassenden und popularen Agrarreform und Ernährungssouveränität zusammen. Sie ist kollektiver Ausdruck des Kampfes um Anerkennung, Legitimität und Würde bäuerlicher Gemeinschaften und Landbevölkerungen in einer neoliberalen Welt, die sie zerstört.
In den letzten Jahren haben die Globalisierung und die Ausweitung des Agrarbusiness sowie der monokulturellen Praktiken zig Millionen Kleinfarmen auf allen Kontinenten zerstört. Bauern und kleine Lebensmittelproduzenten haben nur noch Zugang zu 25% der weltweiten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Trotz dieser Widrigkeiten sind die ländlichen und bäuerlichen Gemeinden nach wie vor die größten Lebensmittelproduzenten der Welt und decken geschätzte 80% des Lebensmittelbedarfs der nichtindustrialisierten Länder.
Mittlerweile erlauben viele Regierungen der Welthandelsorganisation (WTO) und anderen Freihandelsabkommen (FTA) zunehmend, ihre nationale Agrar- und Lebensmittelpolitik zu regulieren. Infolgedessen steht die bäuerliche Landwirtschaft im Wettbewerb mit niedrigpreisigen Import-Nahrungsmitteln. Das Überleben der Bauern, fast die Hälfte der Weltbevölkerung stellend, ist somit bedroht. Die Folgen für ein gesundes Nahrungsmittelsystem und für die Menschheit selbst sind gravierend.
Die bäuerliche Landwirtschaft trägt die Lösungen in sich, die die Menschheit braucht, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen. Daher ist ihre Verteidigung und die Verteidigung der Rechte der Bauern von wesentlicher Bedeutung.
Der Film dokumentiert die Entstehung von La Via Campesina vor mehr als 28 Jahren als eine Alternative, die Kämpfe, Träume und Herausforderungen vereinigt, um Solidarität aufzubauen und unsere kollektive menschliche Zukunft zu sichern.<<
Zum Film geht es über Klick auf DIESEN LINK! Technischer Hinweis: Durch Klick auf die Schaltfläche „CC“ des Vimeo-Players sind englische, französische oder spanische Untertitel auswählbar [und vielleicht gibt’s ja auch bald deutsche, fragt mich mal!].
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La Via Campesina unterwegs in Venezuela: Aktuelle Mission für
die Brüderlichkeit, Solidarität und Wahrheit der Menschen – Hier frisch aus dem Englischen übersetzt:
>>(Harare, 17.Januar 2020) Der Sturz der Bolivarischen Revolution ist einer der Pläne der US-Regierung zur Wiedererlangung von Kontrolle, Dominanz und Unterdrückung Lateinamerikas.
Heute ist Venezuela das Ziel einer hybriden und mehrdimensionalen (wirtschaftlichen, finanziellen, diplomatischen, medialen und militärischen) Aggression, die das Leben des Landes und seiner Menschen ernsthaft beeinträchtigt. Diese Offensive profitierte von der Unterstützung durch den Interessen der Vereinigten Staaten dienenden Regierungen sowie durch überstaatliche und elitäre politische Kräfte im Inland. Dies ist der Kontext, in dem die erste internationale Solidaritätsmission von La Via Campesina mit Venezuela vom 20. bis 27.Januar 2020 stattfindet. Diese Mission soll die Auswirkungen der Blockade aufzeigen und die zahlreichen Widerstandserfahrungen der Volksorganisationen beleuchten. Die Mission wird zusammen mit der Revolutionären Strömung von Bolívar und Zamora und der Nationalen Bauernfront von Ezequiel Zamora, einem lokalen Mitglied der Bewegung, organisiert.
In den letzten Jahren haben die Venezolaner inmitten extremer Schwierigkeiten Widerstand geleistet und sich stark gemacht. Sie haben gegen Widrigkeiten gekämpft, organisatorische, solidarische und produktive Alternativen aufgebaut und hart darum gerungen, die Ernährungssouveränität in ihren Gebieten zu stärken. Zuleima Vergel von der Politischen Koordinierung der FNCEZ betonte, dass „die institutionelle Entschlossenheit der bolivarischen Regierung und des venezolanischen Staates bei der Verteidigung der Demokratie und Souveränität, die Einheit der patriotischen politischen Kräfte, die zivile und militärische Einheit sowie das hohe Bewusstsein, die Solidarität und die politische Klarheit des venezolanischen Volkes Schlüsselfaktoren bildeten, um die von den USA geführten Pläne und Verschwörungen gegen Venezuela aus dem Feld zu schlagen.“
In Venezuelas ausgedehntem Kampf um Souveränität, Demokratie und Frieden hat entschlossene und wirksame internationale Solidarität eine herausragende Rolle gespielt. La Via Campesina hat maßgeblich dazu beigetragen, Einmischungen und Blockaden der USA anzuprangern. Darüber hinaus hat der größte Teil der Welt systematische Blockaden und Aggressionen gegen Venezuela abgelehnt. Internationale und multilaterale Organisationen, zahlreiche Regierungen auf der ganzen Welt sowie soziale Organisationen haben ihre Solidarität gezeigt. Dies sind alles organisierte Ausdrucksformen von Menschen, die für ihre Rechte und den Aufbau einer von Hegemonie und Imperialismus befreiten Welt, einer Welt der Gerechtigkeit, des Respekts und der Gleichheit kämpfen.
In diesem Sinne zielt die Mission La Via Campesina darauf ab, die Realität Venezuelas, die Auswirkungen der von den USA verhängten Wirtschafts- und Finanzblockade und ihre Konsequenzen für das Leben der Menschen besser zu verstehen. Die Mission wird es uns auch ermöglichen, die andere Seite dieser Realität näher zu betrachten: Solidarität, Widerstandsfähigkeit und die Alternativen, die Volksbewegungen und Organisationen als Reaktion auf die Aggression und die Krise aufbauen konnten.
Die Delegation von La Via Campesina, die an dieser Solidaritätsmission in Venezuela teilnimmt, setzt sich aus Vertretern der Nationalen Vereinigung der Landarbeiterinnen und indigenen Frauen (ANAMURI) aus Chile, der Vereinigung der Landarbeiter (ATC) aus Nicaragua, der Farmworker Association of Florida (FWAF) aus den USA und der Koordination von Farmer- und Rancher-Organisationen (COAG-ECVC) aus Spanien zusammen. Auf ihrer Tour lernen sie die verschiedenen produktiven, gemeinschaftlichen und solidarischen Erfahrungen in den Bundesstaaten Lara, Barinas und Apure kennen sowie venezolanische soziale und politische Organisationen, mit denen sie sich austauschen. Der Delegation wird auch ein von unabhängigen Journalisten und alternativen Medien wie Alba TV und Radio Mundo Real gebildetes Kommunikationskollektiv angehören.
Die erste internationale Solidaritätsmission von La Via Campesina mit Venezuela soll auch ein gutes Beispiel dafür sein, wie die Menschen auf konkrete Weise zum notwendigen Aufbau einer multizentrischen und multipolaren Welt beitragen können. Es ist ein Beispiel dafür, wie Menschen in der Lage sind, die Medien und die politische Belagerung des Imperialismus zu brechen.
Mit dieser Aktion bekräftigt La Via Campesina, dass enge, brüderliche und solidarische Ereignisse wie diese Mission die Einheit der Völker der Welt beim Aufbau einer Welt der Freiheit, der Gerechtigkeit und der Gleichheit stärken. „Indem wir Brücken bauen, Verbindungen knüpfen und Wege öffnen, werden wir die Wahrheit der Völker über die Lügen und Manipulationen der wirtschaftlichen und politischen Eliten des Planeten siegen lassen, die uns niedergedrückt und unterworfen halten wollen“, schloss Nury Martínez vom Politische Kommission des Cloc – Via Campesina Südamerika.<<