Internationaler Aktionstag für Ernährungssouveränität und gegen transnationale Konzerne am 16.10.!

8.10.2020 admin La Via Campesina

Stärken wir die Ernährungssouveränität: Produzieren, kaufen und essen lokaler Produkte
So ist der globale Aufruf zur Solidaritätsaktion von La Via Campesina zum Internationalen Aktionstag am 16.Oktober betitelt, der hier in eig. Übers. folgt – „Gesund essen ist unser Recht; es ist unser Kampf“. Im Anschluss daran auch noch LVCs positive Stellungnahme zum Report des UN-Sonderberichterstatters für das Recht auf Nahrung Michael Fakhri, der die Welthandelsorganisation WTO und deren freihandelsimperialistische Weltpolitik endlich mal zur Abschaffung deutlich kritisiert – der wichtigste Beitrag auf der 75. UN-Generalversammlung kürzlich.
>> Am 16.Oktober, dem Internationalen Aktionstag für die Ernährungssouveränität der Menschen und gegen transnationale Unternehmen, besteht La Via Campesina darauf, dass es #TimeToTransform unsere Gesellschaft mit Ernährungssouveränität und bäuerlicher Agrarökologie ist.
Wir sind was wir essen. Gesundes Essen ist ein grundlegendes Menschenrecht.
Es ist heute wichtig darauf zu bestehen, dass die bäuerliche Art der Herstellung von Lebensmitteln im Einklang mit der Natur nicht nur ein Akt zur Rückgewinnung unserer Autonomie und Ernährungssouveränität ist, sondern auch ein Akt des Widerstands gegen die aggressive Korporatisierung unserer Lebensmittelsysteme und Gewohnheiten.
Auf der ganzen Welt stehen Kleinbauern, indigene Völker, Landarbeiter, Landlose, Fischer, Verbraucher, Frauen und Jugendliche aufgrund des Einflusses und der Kontrolle ihrer Nahrungsmittelsysteme durch transnationale Unternehmen (TNCs = Transnational Corporations) vor schwierigen Herausforderungen. Zunehmend konzentriert sich die Kontrolle gemeinsamer Güter, die für Mensch und Natur von wesentlicher Bedeutung sind, auf einige wenige reiche und elitäre Menschen, was katastrophale Auswirkungen auf die meisten Menschen und ihre Rechte hat. In der Landwirtschaft hat dies zu intensiven Anbaumethoden geführt, die auf Monokulturen mit hohem Einsatz giftiger agrochemischer Stoffe basieren und sowohl die bäuerliche Landwirtschaft als auch das Leben auf dem Planeten bedrohen und zerstören. Diese Zerstörung geschieht durch Landraub, Wasser- und Luftverschmutzung, zerstörerischen Rohstoffabbau, Vergiftung von Lebensmitteln mit Agro-Toxika, Zerstörung der biologischen Vielfalt und sogar Ermordung von Aktivisten und Führungspersonen der Bauern und Indigenen. Die Klimakrise hat sich ebenfalls verschärft.
In diesem Zusammenhang sind die Herstellung gesunder Lebensmittel, die Unterstützung lokaler Lebensmittelmärkte und eine gesunde Ernährung wichtige Widerstandsmaßnah-men und Garanten einer lokalen Entwicklung in Gerechtigkeit und Würde.
La Via Campesina glaubt fest an Ernährungssouveränität und verteidigt diese als Recht der Menschen auf gesunde und kulturell angemessene Lebensmittel, die mit ökologisch nachhaltigen Methoden hergestellt werden. Indem wir die lokale Ernährungssouveränität aufbauen, entwickeln wir Strategien, um dem gegenwärtigen ausbeuterischen, zerstörerischen und repressiven Nahrungsmittelsystem der Unternehmen zu widerstehen, es abzubauen und uns in die Richtung von Lebensmittel-, Land-, Vieh- und Fischwirtschaftssystemen zu bewegen, die von lokalen Produzenten und Verbrauchern bestimmt werden.
Jetzt ist die Zeit, zu transformieren und eine bessere Gesellschaft aufzubauen:
Die aktuelle COVID 19-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig und widerstandsfähig lokale Nahrungsmittelsysteme sind, die viele Menschen vor Hunger und Verhungern bewahren.
Wir, Bauern, Männer und Frauen, indigene Völker, Landbevölkerungen, Landarbeiter, Jugendliche in ländlichen Gebieten und städtischen ebenso, haben mit Ernährungssouveränität und Agrarökologie die Lösung, um den Hunger zu beenden, den Planeten abzukühlen, die biologische Vielfalt zu bewahren und die Rechte der Bauern und Arbeiter zu respektieren. Machen Sie mit, um sie zu ermöglichen!
Wir können eine sichere und bessere Welt nicht nur für heute, sondern auch für zukünftige Generationen bloß garantieren, wenn Sie sich uns anschließen, um unsere Gesellschaft zu verändern:
*Adoptieren Sie Samen und beginnen Sie mit dem Anbau eigener Lebensmittel, um die lokale Produktion zu stärken. Erleben Sie die Freude am Essen einheimischer Lebensmittel. Senden Sie uns ein Video oder Foto, das Sie beim Ausführen dieses Widerstandsakts gegen die Annexion unseres Lebensmittelsystems durch Unternehmen zeigt.
* Schließen Sie sich uns ab dem 6.Oktober an, um die Straflosigkeit von Unternehmen und deren Verstöße gegen unsere Rechte zu stoppen, indem Sie die Nachricht „Food Sovereignty, because…“ mit selbst ergänzten Blanko-Postern in den sozialen Medien veröffentlichen (Download unserer Blanko-Poster hier).
* Drängen Sie Ihre örtlichen Behörden, die lokale Lebensmittelproduktion zu unterstützen und auf den lokalen Lebensmittelmärkten einzukaufen. Lassen Sie uns unsere lokalen Nahrungsmittelsysteme stärken.
* Üben Sie Druck auf die Regierungen aus, um der Ernährungssouveränität in der öffentlichen Politik Vorrang einzuräumen und die UN-Erklärung der Rechte der Bauern und anderer in ländlichen Gebieten tätiger Personen (UNDROP) umzusetzen.
Bitte senden Sie uns Ihre Aktionen und Artikel an unsere E-Mail-Adresse: lvcweb@viacampesina.org, markieren Sie uns auf Twitter (@via_campesina) und FaceBook (@viacampesinaOFFICIAL) in den sozialen Medien und machen Sie unsere kollektive Mobilisierung für eine bessere Gesellschaft auf der Grundlage der Ernährungssouveränität weltweit sichtbar.
#LaViaCampesina #TimeToTransform #FoodSovereigntyNow

Lasst uns den Kampf globalisieren. Lasst uns die Hoffnung globalisieren.

We are a rusty couple, living and working in the west-ligurian pre-alpine hinterland as artisanal food producers on our own agroeco-farming ground 800m up the M.Ceppo-hangside. Our 16October says: First comes food or eat the rich!

Wir sind ein rustikales Paar, das im westligurischen voralpinen Hinterland als handwerkliche Lebensmittelproduzentin lebt und arbeitet, agrarökologisch auf eigener Campagna 800m den Ceppo-Hang aufwärts. Hier unser Beitrag zum „Internationalen Aktionstag der Kleinbauern für die Ernährungsouveränität der Völker und gegen transnationale Unternehmen“: First comes food or eat the rich!

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Nach 25 Jahren verliert die Welthandelsorganisation (WTO), eins der Flaggschiffe des internationalen Freihandels, allmählich an Relevanz. „Die Handelspolitik hat sich in erster Linie auf wirtschaftliche Rahmenbedingungen konzentriert und Menschenrechtsbedenken entweder ignoriert oder an den Rand gedrängt“, sagte der Sonderberichterstatter zum Recht auf Nahrung in seinem jüngsten Bericht: „Das Recht auf Nahrung im Kontext des internationalen Handelsrechts und der internationalen Handelspolitik“. La Via Campesina, die stets gegen den von der WTO auferlegten Freihandel gekämpft hat, begrüßt diese Beobachtung.
Der Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Michael Fakhri, nahm seine Aufgabe wahr und legte der 75.Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen im September den Bericht vor. Er reflektiert die langjährige Kritik am WTO-Abkommen über die Landwirtschaft und schlägt dann die Menschenrechte als eines der übergeordneten Prinzipien besserer Handelspraktiken vor. Der 23-seitige Bericht enthält auch zahlreiche Hinweise auf das Recht auf Nahrung, Würde und Solidarität in Reaktion auf die aktuelle Covid-19-Krise.
La Via Campesina steht seit langem in vorderster Front des Widerstands gegen den von der WTO forcierten Kampf gegen bäuerliche Landwirtschaft und für Ernährungsliberalisierung.
„Als Menschen, die vor Ort arbeiten, um 70% der Weltbevölkerung zu ernähren, waren wir die ersten, die der Hauptlast von Freihandelsabkommen ausgesetzt waren, die von der WTO und anderen multilateralen Institutionen vorangetrieben wurden. Die durch dieses Top-Down-Modell der Global Governance verursachte Verwüstung war zum ersten Mal in unseren Territorien zu spüren, als es die Preise unserer Produkte zum Absturz brachte, die lokalen Bauernmärkte zerstörte, die reiche Artenvielfalt auf unseren Feldern auslöschte, unsere Autonomie über Saatgut wegnahm und Millionen unserer Schwestern und Brüder aus ihren Gebieten vertrieb,“ sagte Kim Jeongyol, ein Bauer aus Südkorea.
„Der Bericht ist besonders für das öffentliche Bewusstsein von entscheidender Bedeutung – er zeigt, dass der Freihandel nicht funktioniert, insbesondere im aktuellen Kontext der Pandemie und auch aus Sicht der Menschenrechtsgrundsätze nicht“, sagte Zainal Arifin Fuat von Serikat Petani Indonesia. „Deshalb haben wir von Anfang an unseren Slogan ‚WTO Out of Agriculture‘ veröffentlicht, der dann zu ‚End WTO‘ erweitert wurde… Und wir müssen wachsam bleiben, da die Gefahr nicht nur bei der sterbenden WTO liegt – sondern auch bei vielen Freihandelsabkommen, die bereits in so vielen Teilen der Welt übernommen wurden“, fuhr er fort.
La Via Campesina erinnert an den weltweiten Kampf gegen die WTO und den Freihandel an ihrem „Internationalen Tag des Kampfes gegen die WTO und Freihandelsabkommen“, der jeden 10.September stattfindet. In diesem Jahr organisierte die Bewegung einen Webdialog „Globalisierung der Solidarität, Lokalisierung der Landwirtschaft“, der zu dem Schluss kam, dass die Ernährungssouveränität und das Recht auf angemessene Ernährung nur mit agrarökologischen Mitteln aus der Familien- und Bauernlandwirtschaft hervorgehen können.
„Der UN-Sonderberichterstatter spiegelt dieses Gefühl in seinem Bericht wider“, sagte Zainal. „Wir freuen uns, dass ein UN-Bericht dieses wichtige Thema hervorhebt und dass unsere Stimmen und Kämpfe gehört werden.“ Wir freuen uns über die Verweise auf die UN-Erklärung zu den Rechten von Bauern und anderen Menschen, die in ländlichen Gebieten arbeiten.
„Jetzt verteidigen und fordern wir weiterhin unsere Rechte auf Land, Saatgut, Wasser und biologische Vielfalt, die alle durch die Handelspolitik der WTO und anderer Freihandelsabkommen behindert wurden“, fügte Kim Jeongyol hinzu.
Eine der ersten und spezifischen Schlussfolgerungen des Berichts ist die Auflösung des WTO-Übereinkommens über die Landwirtschaft. Der Bericht ist hier verfügbar (in Englisch, Spanisch, Französisch, Arabisch und Russisch).<<

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