Gesammelte Literatur-Tips aus 30 Nummern Newsletter

11.1.2018 admin LITERATUR-Tips aus der Natur

Die allererste Literaturempfehlung, damals in der Nullnummer aus Nov.2010, war Vandana SHIVAs „Biopiraterie – Kolonialismus des 21.Jahrhunderts“ (Münster 2002, wiederholt in der Nr.1 im Quartal darauf), das sich auch 7 Jahre später noch in unseren Top6 des umtriebigen Unrastverlags gehalten hat. Die Nr.2 stand wie seither jede Maiausgabe schon 2011 mehr oder minder stark im Zeichen des hiesigen antifaschistischen Partisanenkampfs 1943-45, denn schließlich ist der 25.April ja auch Resistenza-Gedenktag, der in unserer Region sogar noch aktiv begangen wird – der Literaturtip dazu lautete: Gino VERMICELLI, „Die unsichtbaren Dörfer“ (Zürich 1990).
Von August 2011 bis Mai 2014 folgten: Richard HÖLZL, „Umkämpfte Wälder – die Geschichte einer ökologischen Reform in Deutschland 1760-1860“ (Frankfurt/M 2000); Carlo GINZBURG, „Die Benandanti – Feldkulte und Hexenwesen im 16. und 17.Jahrhundert“ (Klassiker aus 1966, als EVA-Taschenbuch 1982); S.SCHIFFER & C.WAGNER, „Antisemitismus und Islamophobie“ (Wassertrüdingen 2009); Mathew D.ROSE, Korrupt? (München 2011); Martha MAMOZAI, „Schwarze Frau, weiße Herrin“ (Hamburg 1982) und „Komplizinnen“ (Hamburg 1990); Farida AKHTER, „Samenkörner sozialer Bewegungen“ (Freiburg 2011, gleich zweieinhalbmal); Peter CLAUSING, „Die grüne Matrix – Naturschutz und Welternährung am Scheideweg“ (Münster 2013); und in Nr.15 schließlich Ulrich GROBER „Vom Wandern – neue Wege zu einer alten Kunst“ (Reinbek HH 3/2013);
Soviel also zur ersten Hälfte unseres Schaffens auf dem Posto Tra Monti e Mare und uns dabei begleitenden und inspirierenden, anfeuernden und erdenden Lesestoffen. Im Rückblick ist schon diese halbe Liste ganz schön repräsentativ für unseren „jetzt mal in echt“ praktisch durchgezogenen „radikal-rustikalen Altermondialismus“. Der Literaturtip in Nr.16 vom Aug.2014 hat dann 1 oder 2 endliche Abbestellungen eingebracht, deshalb gerne nochmals in fast kompletter Länge:
„Vittorio ARRIGONI, ‚Restiamo Umani‘ (dt.: ‚Mensch bleiben‘) – Vorwort von Ilan Pappe (Frankfurt/M. 2009); Der ‚auf furchtbare Weise‘ 2011 ermordete propalästinensische Friedensaktivist hat noch diese warmherzige Berichtesammlung aus seinem Alltag vor Ort im Gazastreifen (Dez.2008 – Jul.2009) hinterlassen können. Das Zitat stammt von der gern verteufelten Hamas-Regierung, dessen Innenministerium nach dem Fund der Leiche des Entführten (6 Std. vor Ablauf des Ultimatums) verlauten ließ, die Kidnapper hätten die Ermordung Arrigonis von Anfang an geplant, ein Gefangenenaustausch sei nie beabsichtigt gewesen. Bei jenen salafistisch maskierten Söldnerbanden handelt es sich im Groben um dieselben Lumpen, die derzeit mit saudischer und westlicher Ausstattung Syrien unsicher machen, während die israelische Regierung einmal mehr die palästinensische Bevölkerung mit verheerenden Bombenhageln überzieht. Dazu hat die Internationale Kleinbauernbewegung LA VIA CAMPESINA einen ‚Urgent Call to Action in Solidarity‘ ausgeschickt, der unten über den Sternchenlink erklickbar ist.“
Die Literaturtips erwachsen stets aus dem Kontext des jeweiligen Newsletters und sind, wie zu sehen, oft noch kurz erläutert. Nr.17 wartete dann sogar mit einer Film-Empfehlung auf: Nämlich „die neue ‚Kernfilm‘-Doku von Franke/Lorenz: ‚WER RETTET WEN?‘ Wie die Vorgänger ‚Bahn unterm Hammer‘ und ‚Water Makes Money‘ wurde auch der neue Film ‚von unten‘ durch Spenden finanziert – und auch er wird hohe Wellen im Establishment schlagen.“ Nr.18 mit einem free Download zu „Rechtspopulismus ist keine Alternative“, einer Textsammlung mit griffig-kritischen Kurzanalysen am Beispiel der AfD zum freien Download als PDF über ==>http://gewstudis.blogsport.de; Nr.19 mit dem Literaturtip Giulia ENDERS, „Darm mit Charme“ (Berlin 2014), der wir die Idee zu unserem Workshop „angewandtes Darmtraining“ verdanken, den es (wie in Nr.29 nachlesbar) in aller Frische immer noch gibt; und Nr.20 mit Abasse NDIONE, „Die Piroge“ (Berlin 2014);
Damit sind wir schon wieder im Nov.2015, wo die Nr.21 im Zusammenhang mit unserer neu kreierten ultrascharfen Habaneri-Würzpaste ein pfeffriges PDF zum freien Runterladen verlinkte, ==>http://www.karin-binder.de/fileadmin/mdb-seiten/mdb-binder/2015/pfefferspray/2015-ps-gutachten-einsatz-von-pfefferspray.pdf; Nr.22 brachte erstmals einen eingebetteten, noch dazu italienischen Text, nämlich das interessante Feb./Mrz-Programm der ähnlich gepolten Salecina-Hütte am italoschweizerischen Maloja; Nr.23 empfahl Sven NADOLNY, „Die Entdeckung der Langsamkeit“ (München 1983); Nr.24 enthielt die Ankündigung einer anlässlich des nunmehr vollgemachten 2.Dutzends erstellten ausführlich kommentierten Gesamtschau aller Literaturtips, die noch vor Dezember im LiguriBlog veröffentlicht würde – nun ja, immerhin wurde es noch rechtzeitig vor Nr.30 was; Nr.25 ehrte die neue Bachmann-Preisträgerin Sharon D.OTOO, „die dinge, die ich denke, während ich höflich lächle“ (Münster 2012), eine immer noch prickelnde, treffende und widerborstige Novelle über bikulturelle Ehen, deren Scheitern, weiße Privilegien und deutschen Alltagsrassismus. Der jüngst prämierte Text der seit 2006 in Berlin lebenden „Black British mother, activist, author and editor“(Selbstauskunft im WWW) über ein weltseeliges Ei, das in die urdeutsche Frühstücksroutine der alten Gröttrups einbricht ist über den entsprechenden Eintrag im Liguri-Blog auf wwwebworks.net immer noch zugänglich;
Nr.26 gehörte Pier Paolo PASOLINIs „Freibeuterschriften – die Zerstörung der Kultur des Einzelnen durch die Konsumgesellschaft“ (neu hrsg.v. P.Kammerer in der Reihe ‚Wagenbachs andere Taschenbücher‘ WAT Nr.317); Nr.27 war mal eine Illustrierte, nämlich die Quartalszeitschrift „Melodie&Rhythmus“, die sich neuerdings als „Magazin für Gegenkultur“ positioniert hat; Nr.28 verwies wieder auf einen Online-Text „zur Vertiefung situationistischen Umhertreibens und -wühlens ‚im Unbewußten der Gesellschaft‘ namens ‚Kurzer Lehrgang durch die Geschichte der Situationistischen Internationale‘ [die sich vor 60 Jahren ganz bei uns in der Nähe gründete und so Pate stand für einen neuen und langen 7-Tage-Trek „l’arte e l’amore“] aus dem ‚MAGAZIN‘, das sich deutlich in der Tradition der Situationistischen Internationale verortete, aber 2010 eingestellt wurde ==>http://www.magazinredaktion.tk/sigeschichte.php; Und der bis zum Februar aktuelle Newsletter Nr.29 aus Nov.2017 brachte eine ganze 6er-Liste unserer Top-Titel aus dem Unrastverlag: Peter Clausing, Die grüne Matrix, 2013; Vandana Shiva, Biopiraterie, 2002; S.Arndt & N.Ofuatey-Alazard (Hg.), Wie Rassismus aus den Wörtern spricht, 2011; Iman Attia (Hg.), Orient- und IslamBilder, 2007; Heiko Koch, Casa Pound Italia, 2013; Fatima El-Tayeb, Anders Europäisch, 2015;

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