Frauentag ligurisch: Mimosen statt roter Nelken oder Rosen

26.2.2020 admin La Via Campesina

Ende Februar/Anfang März stehen hier in gelben und violetten Zeichen: In Küstennähe die Zitronen, weiter oben schon Veilchen, Anemonen und natürlich die Mimosen. Mit letzteren, den botanisch korrekt ‚falschen Mimosen‘, werden in Italien zum 8.März die Frauen millionenfach beschenkt. Zum Internationalen Frauenkampftag, den Alte Weiße Männer deutscher Nation von links bis rechts (analog zum rassistischen Schulterschluss mit antimuslimischem Billig-Tarif) gerne mal als nazinah tümelnden „Frauenbundtag“ denunzieren, gibt’s hier die Übersetzung des aktuellen Aufrufs 2020 von La Via Campesina:Frauentag ligurisch: Mimosen statt roter Nelken und Rosen, im Hintergrund Apricale
>> Harare: Am 8.März, dem Internationalen Tag der Frauen, schließt sich La Via Campesina der Solidarität und dem Kampf von Millionen von Bauern, Arbeitern, Migranten, Indigenen, Fischern, Hirten, Lohnarbeitern, Hausleuten und Menschen aller Diversitäten der auf dem Land wie in der Stadt arbeitenden Klasse sowie anderer organisierter Sektoren an, um das kapitalistische und patriarchalische System und seine anhaltende Unterdrückung der Frauen und unserer Völker anzuprangern.
Wir verurteilen dieses perverse System, das sich bösartig hinter der Fassade des konservativen und autoritären Neoliberalismus verbirgt, die Prekarität der Arbeiter verschärft, unsere Rechte untergräbt, die öffentliche Ordnung beseitigt und diejenigen, die sich widersetzen, kriminalisiert und tötet.
Massive Mobilisierungen wie der World Women Strike, #8M, Vivas nos queremos sowie andere Aktionen und Ausdrucksformen des Kampfes von Frauen auf globaler Ebene bestätigen die Dringlichkeit der Forderung, alle Formen von Gewalt und Unterdrückung zu stoppen, unter denen Frauen in der ganzen Welt leiden Welt.
Als La Via Campesina erheben wir gemeinsam mit unseren landlosen Schwestern die Faust zu ihrem 1.Nationalen Frauentreffen vom 5.-8.März in Brasilien. Wir begrüßen auch unsere zapatistischen Genossinnen, mit denen wir das 2.Treffen von Women in Struggle im Dezember 2019 geteilt haben sowie die von Women’s March Global, die ihre 5.Aktion „Widerstand, um zu leben / Marschieren, um zu verwandeln!“ organisieren.
Wir stehen mit den kurdischen und palästinensischen Frauen zusammen; mit den kämpfenden Frauen in Chile, Ecuador, Kolumbien, Spanien, der Türkei, Bolivien; mit den Frauen, die in von struktureller Gewalt, Konservatismus und Autoritarismus, Krieg, Besatzung, Enteignung, ausbeuterischer Politik und rassistischen, fremdenfeindlichen und homophoben Hetzreden geprägten Situationen überleben, welche das Leben von Frauen jeden Alters bedrohen.
Wir verurteilen auch „patriarchalische Staaten“, die Gewalt gegen Frauen stärken und einbürgern. Anstatt die Rechte in ländlichen wie städtischen Gebieten zu gewährleisten, verweigern sie Gerechtigkeit und Wiedergutmachung und fördern die weit verbreitete Straflosigkeit der Täter. Es ist beunruhigend, Erklärungen von Präsidenten wie Jair Bolsonaro in Brasilien oder Lenin Moreno in Ecuador zu hören, in denen Vergewaltigung und Belästigung verharmlost, Tatsachen wie die steigende Zahl vergewaltigungsbedingter Schwangerschaften Minderjähriger und von Feminiziden geleugnet werden, während die Zahlen dazu weltweit alarmierend und pandemisch sind. Gleichzeitig fördern sie Maßnahmen zugunsten transnationaler Unternehmen, die zu mehr Ungleichheit und Armut führen bei noch stärkerer Konzentration des Wohlstands in wenigen Händen.
Als Bäuerinnen lehnen wir am 8.März auch das industrielle Landwirtschaftsmodell und sein unser Land täglich vergiftendes Todessystem ab, das ernste Gesundheitsrisiken für die auf den Feldern arbeitenden Frauen darstellt und für die Menschen, die derartige Lebensmittel konsumieren.
Wir fordern die tätige Umsetzung der UN-Erklärung zu den Rechten der Bauern, die das Recht auf Land, faire Preise und eine Produktion ohne giftige Agrochemikalien garantiert sowie die wesentliche Rolle der Bauern bei der Produktion gesunder Lebensmittel und als Hüter der gemeinsamen Güter durch Förderung der Agrarökologie als Weg zu Ernährungssouveränität und Abkühlung des Planeten anerkennt.
An diesem Tag bekräftigen wir auch unser Engagement für die Förderung des bäuerlichen Feminismus im Volk. Es ist der Weg, den wir als Bewegung eingeschlagen haben, geboren aus der Hitze der Kämpfe um die Verteidigung gemeinsamer Güter, gegen Imperialismus, Kolonialismus und Patriarchat als den Säulen, die ein kapitalistisches System von Tod und Zerstörung aufrecht erhalten, das mit Megaprojekten und Agrarindustrie Gewalt und Enteignung der Frauen und Völker der Welt zu verantworten hat.
Bäuerinnen und Landfrauen wachen auf und organisieren sich für Ernährungssouveränität und ein würdiges Leben! Gegen Gewalt und Agrarindustrie! Mobilisiert!
In der Woche vom 8.März organisieren wir als La Via Campesina dezentrale Aktionen in verschiedenen Ländern und Kontinenten. Lasst uns alle gemeinsam für gerechtere Gesellschaften eintreten und ein Ende aller Formen von Gewalt und Unterdrückung gegen Frauen fordern! Wir sind wach und kämpfen, auf dem Land wie in den Städten. Wir müssen diesen Kampf sichtbar zu machen und das Bewusstsein weltweit steigern. <<

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