IMBOLC: Mit Licht & Flamme, Candelora & Brigantia klingelt die Sonne den Wecker zum neuen Agrarjahr

2.2.2023 admin Newsletter & Technix

>>„Während man über die aufgeweichten Wege dahingeht, hält man Ausschau nach den ersten Veilchen am Rand der Maultierpfade; Es ist schön zu gehen und zu schauen, wenn die Zweige der Haselnuss, grau und vertrocknet im Winter, langsam zu grünen beginnen, von einem Tag auf den anderen frische Blätter treiben. Daher stört es dich nicht, ständig im Nassen zu gehen, in dem Morast nach der Schneeschmelze zu waten, überall das Elend der Landbevölkerung vor Augen; im Gegenteil, du sagst ja, dass es schön ist, dass der Winter vorbei ist und der Frühling beginnt“, fasste Osvaldo Contestabile die so spürbar in der Luft liegende Zeitenwende (in seiner 1991 auch auf deutsch als „Bitterer Frühling“ erschienenen Partisanengeschichte, S.303f) in Worte. Klar, kein Frühlings-Newsletter ohne Resistenza-Gedenken: 25.April, Ehrensache und zum 75jährigen sowieso.<< So taktete Mitte Februar vor 3 Jahren die 38.Ausgabe auf und heuer, 2023, könnten wir sogar langsam 80jähriges feiern; wenn "Zeitenwende“ noch für Positives zum Wohle der Menschen, der Natur und des Planeten stünde oder wenigstens für ins Siegreiche sich wendenden antifaschistischen Widerstand, für überlebensnotwendig tatsächliche Agrar-, Energie-, Verkehrs- oder Systemwechsel. Stattdessen: Entfesselte Aufrüstung und Militarisierung, die Renaissance einer Herrenrasse3.0 als neoliberal-faschistischer Machtblock in Vorbereitung des 3.Weltkriegs und die spitzenmäßig massenhafte Verdummverkaufung und Verblödung als fröhlich losdiktierte De-Intellektualisierung und Dehumanisierung durch infantilisierte bleiweiße Wertewesten, bei denen nur noch eitle Pose, rhetorische Falschmünzerei, Erfindungssprudel beim Verzerren und Ummodeln von Fakten und Begriffen oder gleich beim Neuprägen alternativer Fakes sowie das anmaßende Lächeln im Lügenmaul dabei richtig funktionieren. Wo bleibt da ein Licht, wer will da Imbolc feiern? Im genannten Newsletter hieß es noch:
>>Zu Lichtmess schon, das weiß doch jede/r von und auf dem Land, ist der Winter halbwegs überstanden und alles gut, so die Vorräte erst zur Hälfte verbraucht sind. Dann beginnt perspektivisch bereits das neue Bauern- und auch Hirtenjahr, deutlich fühlt die Netzhaut die Tage wieder lichter werden und länger, die Natur reibt den Schlaf sich aus den Augen und die dunklen Wochen sind vorbei. Für die Partisan/innen vom Roten Stern, die das Vorjahr mit einem opferschweren temporären Rückzug über verschneites Hochgebirg ins Piemont abgeschlossen hatten, war das schnelle siegreiche Finale ihrer Resistenza im Februar 1945 so konkret alles andere als gewiss, sondern hielt sich eher in einer trotzigen Haltung purer Hoffnung und sturen Glaubens. Aber die altkeltische Göttin des Lichts[1] verleiht Flügel den Tapferen wie Bedrängten, so dass auch wir auf dem Posto TMM uns eine Scheibe surrealen Kampfgeistes abschneiden und zuversichtlich nach vorne zur Sonne schauen. … [1]Das ist Brigantia, deren Fest Imbolc in der Nacht vom 1. zum 2.Februar gefeiert wurde. IMBOLC: Licht am Ende des Winters: Mit Candelora und Brigantia ins neue AgrarjahrWie praktisch alle katholischen Feiertage überformte auch Maria Lichtmess ein vorgängiges „Heidenfest“, um die missionarische Expansion geschmeidiger zu gestalten. In diesem interessanten Fall verschmolz die östliche „Presentazione“ des freikaufpflichtig Erstgeborenen vor den Tempel-Herren nach der gebotenen 40tägigen postnatalen Quarantäne mit der westlichen Lichterfeier und Kerzenweihe altrömischen oder (nach der Kelten-Koryphäe J.Vendryes) italo-keltischen Ursprungs, daher „Candelora“.<< Wer übrigens den quartalsweisen Newsletter regelmäßig zugemailt haben will, geht hier auf unsere Homepage und klickt dort links in der Navigation KONTAKT (Betreff: „Her mit dem Newsletter!“).
Dort gibt es demnächst auch paar weitere Fotos und Infos zu unserem eigenen Lichtfest, denn vom Sonnenaufgang des 1. bis zum Sonnenuntergang des 2.Februars haben wir gerade IMBOLC gefeiert, mit mächtig Feuerzauber und Rosmarin drin, dazu das frischgebackene Fladenbrot und alles im Zeichen des dreiarmigen Sonnenrads, denn das vierarmige „Brigid’s Cross“ ist -wie die namentliche Verballhornung zu Heilgen Bridgets und Brigitten- bereits Teil der kolonialistisch-christlichen Penetration und Überformung im Frühmittelalter Irlands. Da lassen wir uns doch lieber vom urkeltischen Original brigantisch aus der Winterstarre wecken zu einem neuen Jahreslauf im agrarökologischen Arbeitskalender. Das passt auch besser zu den Veilchen vom Artikelanfang, noch dazu wo diese -nebst Kleeblatt, Mohn und Eberesche- der Brigantia als Pflanze zugeordnet sind. Rund ist der Kreis, in den durch einen offengelassenen Spalt alljährlich der Weckstrahl ihres Lichts den Werktätigen der Erde punktgenau die zurückkehrende Sonnenkraft signalisiert, überall auf der Welt und schon seit 5000 Jahren gibt es solche einfachen Markierungsstätten, bei vorkeltischen Stämmen Irlands ebenso wie jenen der nordamerikanischen Prärie. Und aus Südamerika importiert (aber gleichfalls rund um den Globus existent) ist der Nutzungstyp unseres Imbolc-Feuers, denn am Ende wollen wir zum Anfang keine Asche, sondern „Terra Preta do Indio“, die geniale Pflanzenkohle zur Rundumerneuerung für langjährig strapazierte Anbauflächen.


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