SCHNEE? SCHNEE… liegt hier nur alle 7 Jahre,

1.10.2025 Giorgio Newsletter & TechnixOUTDOOR-Trekkings

„SCHNEE? SCHNEE… liegt hier nur alle 7 Jahre, hieß es [vor 12,5 Jahren* auch im Newsletter bereits] mal, aber wenn dem wirklich so wäre, würden wir 2013 bereits in unser 28.Jahr gehen, berechnet auf der Basis selbst erlebter Schneewinter. Freilich, so viel und so lang wie im Spessart z.B. ist es am südlichen Ende der Alpen bei Weitem nicht; und tagsüber lässt sich’s manchmal sogar auf 800m noch angenehm im T-Shirt werkeln. Aber montan ist es hier am Monte Ceppo doch schon, in Sichtweite zum 8 km Luftlinie entfernten Mittelmeer. Gerade wenn der winterliche Niederschlag sich noch nicht so recht zwischen nass oder weiß entscheiden mag, bleibt er als Erstes an unserem Bergstock kleben und illustriert damit, warum Vignai zu Baiardo gehört, mit dem es doch außer einem 8 km langen Sträßchen durch einsamen Wald keine Verbindung zu haben scheint. Eben: der Bosco Nero, wo die wilden Waldlinge wohnen; was selten so augenfällig wird wie bei solchem Wetter, wenn man von der Olivenhain-Zone her Zerni passierend auf die Nove Vene, Gemarkungsgrenze zu Badalucco, zusteuert und die nasse Fahrbahn dort ziemlich plötzlich in den Modus „schneebedeckt“ wechselt. Herrlich!
___________Tatsächlich wurde Vignai im Mittelalter ja auch als Holzschlägerdorf angesiedelt, von den wirtschaftskundigen Mönchen aus Taggia. Aber Taggia, die historische Regionalmetropole hier, hat dazu noch eine jahreszeitengemäße Überraschung zu bieten: Am Monte Neveia nämlich, der auch von uns aus Ziel einer ebenso schönen wie lehrreichen Tageswanderung sein kann, befinden sich 2 alte Eiskeller, in denen (auf 800 und 500m) bis kurz vor dem WK1 noch der im Winter geerntete und eisig gefrorene Schnee gelagert wurde, um im Sommer dann als wertvolles Kühlmaterial huckepack zur Küste getragen zu werden. Am Colle Beuzi, wo der direkte Abstieg links weg nach Taggia und Arma runterführt, geht es genausogut geradewegs nach Bussana weiter oder auf dem alten Wasserweg halbrechts sich haltend nach San Remo. Dort am Pass haben wir auch den Endpunkt unserer Trasse von Viozene (dem Ausstieg aus der großen Alpen-Nordsüd-Querung) über Vignai ans Meer markiert: den V-Weg. Wir gehen von diesem Punkt jetzt mit unserem Eis-Tragekorb auf dem Buckel noch schnell den mittleren Weg ans Meer weiter über Bussana Vecchia (das instandbesetzte KünstlerInnendorf) hinunter nach Bussana.
___________Dort haben die 3 Torre-Brüder, allen voran Giovanni „il Merlo“, gegen Ende des 19.Jahrhunderts die italienische Speise-Eiskultur in ihrer so bekannt und beliebt gewordenen Form entscheidend geprägt. Das Eismacherhandwerk selbst hatten sie sich noch von einem Belgier in Marseille beibringen lassen. Dann machten sie zunächst mit ihrem Eisverkauf im Genueser Hafen ihr Glück, bereits mit dem klassischen Eisverkäufer-Wagen dabei. Der findige „Merlo“, immer Avantgarde, erfand dann am Stammsitz daheim in Bussana die essbare Eistüte dazu und errichtete gleich den ersten Ofen zur Waffel- und Tütenproduktion, der in der Turiner Weltausstellung 1911 Furore bis über’n Großen Teich machte. Erwärmend schön, sich vorzustellen, wie die Eismacher (und überhaupt die Gastronomie und die Fischerei und und und) dann im Sommer unseren Ghiaccioiolo aus den Bergen mit dem eisigen Tragekorb schon heiß ersehnten, um lecker Eis oder Sorbets zuzubereiten oder Waren für den Markt zu kühlen.
___________Die Wanderung von Vignai über den Eiskeller nach Bussana kann frau mit sachkundiger Führung natürlich auch bei uns buchen: mit Nichtverirrungsgarantie und vielen interessanten Einblicken in Geschichte und Gegenwart des Landes und der Leute, die da im Urlaub so besucht werden. Und in umgekehrer Richtung, das ist nun brandneu**, steht unsere ital.-dt. Kooperation in Form eines Mehrtage-Trekkings von Bussana über Neveia/Merlo, Vignai/Zerni zum Monte Ceppo kurz vor’m Release. Eine Beta-Version geht jetzt schon ab und ist im goldenen Herbst Liguriens noch bis 15.November zugänglich, garantiert ohne Schnee. Aber Achtung: OFF THE BEATEN TRACK heißt die Devise, es geht schnurstracks vom strandigen Süden nordwärts mit rustikalen Übernachtungen im Entroterra bei Leuten, die hier noch richtig von und mit dem Land und seinen Leuten leben, Gemüse oder Getreide bauen, Bier brauen, die weltbeste Nocciolata herstellen… – und wer sich der 4-Tage-Outdoor-Experience anschließen will (mit gemütlicher Logis über Nacht), meldet sich rasch per eMail! Jeden Freitag oder Dienstag bis 18.11.25 sind Starts möglich, der Wander-Tagessatz beträgt 60 € pro Kopf, für Kost & Logis kommen 40 € dazu, die Gruppenmindestgröße liegt bei 3 Teilnehmenden. Unser althergebrachtes Tourenprogramm gilt selbstversändlich unabhängig davon auch 2025/26 im Wesentlichen weiterhin, und zwar incl. der Schneeschuh- und Wolfstouren in mittlerweile verkürztem Zeitfenster Februar/März – auch hierzu einfach per eMail melden.
______________________________________________________________________Anmerkungen:
* 2025 hingegen kommen wir der Verkündigung allerdings immer näher: Der dritte schneelose Winter in Folge steht vor der Tür und jedes Schulkind weiß auch, warum das so ist. Nehmt alle Macht den Doofen an der Macht!
** Der nicht-kursive Text ist praktisch unverändert unserem Februar-Newsletter (Nr.9/2013) entnommen, der übrigens trotz alledem und unverwüstlich alle Vierteljahre weiter erscheint. Mittlerweile hat er die Nr.60 gepackt und kann weiterhin kostenlos ==>hier bestellt werden, durch Klick auf KONTAKT links in der Navigation und eMAIL mit „Her mit dem Newsletter!“ im Betreff.


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